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Fakten

Polizeiliche Ermittlungen

So schreibt der Amtmann Koeper in einem Brief an den Bürgermeister Degener in Bocholt am 16. September 1886:

Als dringend tatverdächtig sind zwei wandernde Juden, die in Begleitung zweier Frauen mit drei Kindern, welche am 11. September zwischen Stadtlohn und Südlohn gelagert haben. Er beschreibt, dass die Männer sich zu den Frauen gesellt haben und zwischendurch den Diebstahl begangen haben mögen. 

"Der Verdacht gegen diese Gesellschaft wird besonders verstärkt, dass die Frauenzimmer in einem Trupp Wallfahrer der zur Kapelle zog, gesehen worden sind. - Da nun anzunehmen ,dass die Personen sich nach Bocholt gewandt haben, so ersuche ich Euer Wohlgeboren ebenso dringend als ergebenst, auf diesselben gefälligst achten lassen zu wollen und falls dieselben dort betroffen werden sollten scharfe Durchsuchung ihrer Effecten anzuordnen. Sollten sich dabei Verdachtsmomente ergeben, so bitte ich um telegraphische Benachrichtigung. Ich bemerke noch, dass sich bei Feststellung des Thatbestandes kleine Ballen von dem beiliegenden Seidenpapier in der Nische des Bildes vorgefunden haben und dass angenommen wird, dass damit, um eine Verletzung der Hand zu verhüten, die Scheiben in dem Fenster vor der Nische eingedrückt worden sind."

"Aus dem Vortrag von U. Söbbing zur Generalversammlung des Heimatvereins. In der Zeitung ist von einer Scheibe nicht berichtet worden. Man hob in dem Zeitungsartikel auf die fehlende Absicherung des Gnadenbildes ab."
K.K.

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