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Fakten

Polizeiliche Ermittlungen

Am 23. Dezember 1886 führte Gendarm Henckel einen Mann namens Heinrich Beumer aus Nordwalde vor, der als Knickerhändler häufig nach Stadtlohn kam und folgende Angaben machte: "Am vergangenen Sonntag vor 14 Tagen war ich in der Herberge zu Laar Kreis Steinfurt bei Schnöckeler. Dort logierte auch der Schmied Anton Krause aus Münster mit seiner Begleiterin, welche Maria Kramer heißt und aus Calcar gebürtig ist. Im Laufe des Gesprächs erkundigte ich mich bei dem genannten Krause, ob sie in Stadtlohn die Muttergottes wieder hätten und erhielt darauf von demselben Bescheid, nein, er wüsste wohl wo sie wäre, sie wäre gut weg und er hab` sie gekriegt. Bei diesen Worten lächelte seine Begleiterin und erklärte dann, sie wäre gut weg und sie kriegten sie nie wieder. Krause erklärte dann ebenfalls, sie kriegten sie nicht wieder und wenn er wieder nach Stadtlohn komme, wolle er Stadtlohn noch was Anderes lehren. Krause ist vor acht Tagen in der Herberge zu Laar gestorben. Wo seine Begleiterin, welche den Beinamen ´Doppelnase` führt, sich jetzt aufhält, weiß ich nicht (...)". der Gendarm Henckel bemerkt noch, dass dem Vernehmen zufolge der genannte Krause und die genannte Kramer am Tage vor dem Diebstahl hier in Stadtlohn gewesen sein sollen. In der hiesigen Herberge sind sie jedoch nicht gewesen.

"Ebenso aus dem Vortag von U. Söbbing. Könnte es sein, dass der Schmied privat in Stadtlohn untergekommen ist? Ist er vielleicht, bedingt durch seine Unterkunft, Zeuge oder Mitwisser des Diebstahls geworden? Warum sollte der Schmied aus Münster ein Interesse am Diebstahl der Marienfigur gehabt haben? Was bedeutet Doppelnase? Woran ist der Schmied gestorben?"
K.K.

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