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Legenden

Hermann Schwarz

Unter den Textilfabrikanten war Hermann Schwartz für die Bevölkerung ein Hauptverdächtiger in Bezug des Madonnendiebstahls. Er stammte aus Bocholt und baute 1860 sein Wohnhaus vor dem Dufkamptor.

Eine Nachbarin berichtete, das sie in der Nacht des Diebstahls nicht schlafen konnte. Als sie um 1/4 vor 2 Uhr aus der Haustür sah, seien zwei Männer vom Hövel kommend im Haus Schwartz verschwunden. Sie hätten einen in einem Tuch gewickelten Gegenstand unter dem Arm getragen. Nach etwa 20 Minuten seien sie ohne Gepäck aus dem Haus gekommen. In dem Gepäck vermutete sie die Madonna. Schwartz wurde als Freimaurer angesehen und sei ein großer Gegner der Prozessionen gewesen. So habe er wörtlich gesagt: "Das Gejohle und Gejohle hört bald auf". Kurze Zeit später sei er mit dem Pferd hinaus geritten, vom Pferd gestürzt und habe sich das Genick gebrochen. Nach Angaben des Kirchenbuches starb Hermann Schwartz tatsächlich kurz nach dem Diebstahl am 2. Mai 1887, allerdings an einem "Gehirnleiden".

Die Vermutung, dass Hermann Schwartz mit dem Diebstahl der Madonna in Verbindung gebracht wurde, hielt und hält sich ziemlich hartnäckig. Als das Haus in den dreißiger Jahren umgebaut wurde, vermutete man das die Madonna im Keller vergraben oder eingemauert sei, da sich in diesem Keller kein Eingemachtes hielt.

"Was hat die Frau wirklich gesehen? Benötigte Hermann Schwartz die Madonna um Hilfe gegen sein Gehirnleiden zu erflehen? Hält sich in dem Haus immer noch kein Eingemachtes, oder war es der Fehler der Hausfrau?"
K.K.

© Kirsten Kaiser | [Kontakt / Impressum]